Gerechnet vom Zeitpunkt deiner Ansteckung ist jetzt sicher mehr als eine Woche vorbei. Wenn du im Verlauf einen positiven Antigen-Schnelltest hattest und du jetzt an zwei Tagen hintereinander mit dem gleichen Test negativ bist, ist deine Ansteckungsgefahr vorbei.
Inzwischen hat Dänemark am 01.02.2022alle Beschränkungen aufgehoben. Viele Fachleute sprechen jetzt vom Eintritt in die endemische Phase. Was hat es damit auf sich? Wenn sich geimpfte Menschen mit Omikron infizieren, wirkt das wie ein natürlicher Booster. Und wenn irgendwann nahezu jeder in der Bevölkerung Kontakt mit dem Virus hatte, dann läuft sich die Pandemie aus.
In Deutschland stiegen erst einige Wochen nach Dänemark die Fallzahlen so stark an. Allerdings reichen aktuell die PCR-Testkapazitäten nicht mehr aus, sicher die tatsächliche Anzahl Betroffener zu schätzen. Erinnere dich: Wer in deinem Bekanntenkreis war in der ersten Welle erkrankt? Und wie viele allein von denen aus deinem engeren Umfeld sind jetzt erkrankt? Wahrscheinlich unterschätzen die offiziellen Zahlen, was tatsächlich gerade geschieht. Die Dunkelziffer ist unbekannt.
Denke kurz nach: Wen hast du gewarnt? Wer hat dadurch das Virus nicht weitergegeben, obwohl sie oder er später infiziert war? Und wer hat deine Nachricht ignoriert? Wie viele sind dort im Umfeld erkrankt? So kannst du selbst in deinem Umfeld die Reproduktionszahl schätzen: Wie viele Ansteckungen sind von dir ausgegangen und wie viele wiederum von deinen Kontakten?
Informiere dich, wie es deinen Freundinnen und Freunden und anderen Betroffenen in deinem Umfeld geht. Wie alt sind sie? Wie viele davon merken fast nichts, wie viele sind deutlich erkrankt, wie viele haben noch Rest-Krankheitszeichen? Eine einfache Strichliste und du hast deine eigene Statistik für dein individuelles Umfeld.
Sind die Kopfschmerzen verschwunden? Was macht die Müdigkeit? Was macht das Schlappheitsgefühl? Wie ist es mit dem Fieber? Husten, Schnupfen? Wie schläfst du? Wie fit fühlst du dich?
Mitte Januar 2022 hat die europäische Arzneimittelbehörde das Medikament Paxlovid zugelassen. Im Dezember 2021 erschien in einer der angesehensten Fachzeitschriften der Medizin (British Medical Journal) der Bericht über eine zweite Substanz eines anderen Herstellers: Molnupiravir. Kommt die Tablette gegen Covid-19? Die Antwort ist ein klares “Jein”. Beide Substanzen wirken am Anfang der Infektion, wenn sich das Virus noch unbemerkt ausbreitet. Dann hemmen sie die Vervielfältigung. Ein drittes, Remdesivir, muss als Infusion verabreicht werden und ist bereits seit Juli 2020 zugelassen.
Was sagen die Daten der ersten Studien? Paxlovid, bis drei Tage nach den ersten Krankheitszeichen gegeben, senkte das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder zu sterben auf 1/10. Die Substanz hemmt ein Enzym in den Zellen, das kritisch für die Virusvervielfältigung ist. Doch wer sollte behandelt werden? Jüngere Personen, von denen ohnehin nur eine bzw. einer von 1000 ins Krankenhaus muss? Da müsste man mehr als 1000 Personen behandeln, um einen einzige Hospitalisation zu verhindern. Logisch, dass die Medikamente dort eingesetzt werden, wo das Risiko für einen schweren Verlauf oder zu sterben sehr hoch ist.
Du bist an Tag 6, also fast am Ende deiner Quarantäne, wenn du symptomfrei bist.
Worauf hast du jetzt Lust? Was musst du unbedingt tun? Was möchtest du gerne tun? Was möchtest du zuerst anpacken?
Wenn du stärkere Beschwerden hattest, dann rechne damit, dass du noch eine Woche brauchst. Du wirst nicht gleich wieder die volle Leistung wie vor der Erkrankung bringen. Selbst austrainierte Profi-Fußballer spielen nach Covid-19 nicht gleich wieder bis zur 93. Minute durch.
Fachleute sprechen von Resilienz und Ressourcen. Ressourcen sind nichts anderes als alles, was dir hilft Herausforderungen leichter zu bewältigen. Das kann Wissen sein, eine Situation trainiert zu haben, Wertschätzung, Liebe, Musik, schönes Wohnen, Freundschaft, Essen, Licht, Schlaf, Achtsamkeitsmeditation – auch Frieden gehört dazu. Und wer viele Ressourcen hat, schafft es auch nach einer Erkrankung, leichter zurückzukommen . – wie eine Feder, die zurückspringt. Das ist im Kern Resilienz. Ärger, Neid, Ungerechtigkeit, psychischer Schmerz und Trauma dagegen nagen t an der Resilienz.